Alles anders XI

Teil 11 meiner Kurzgeschichte… und da ich im Moment in Hamburg bin, passt das doch ganz gut, dachte ich so bei mir.


Alles Anders XI

Anna parkte ihr Auto wieder in der Tiefgarage und ging in ihre Wohnung. Hängte ihre Jacke über den Stuhl und nahm am Küchentisch Platz, es wurde dunkel.

Irgendwann kam Klaus am Hotel an. Er ging sofort in die Bar und bestellte sich einen Whisky, es war nicht der letzte, den er an diesem Abend trank.

Es war spät und schon lange dunkel… Anna kramte ihr Handy aus der Tasche, hörte die Nachrichten von Klaus ab, las seine What’s App Nachricht. Sie war traurig, sehr traurig. Gleichzeitig hatte sie aber Angst vor dem, was passieren könnte, wenn sie Klaus noch einmal treffen würde. Sie haderte mit sich, ob sie ihn anrufen sollte oder zumindest seine Nachricht beantworten sollte. Ihr war auch klar, dass er auf ein Zeichen wartete und dass er wohl sehen würde, dass sie seine Nachricht gelesen hatte. Wie könnte das weitergehen? Liebt er mich wirklich? Oder war es nur das, was sie erwartet hatte zu hören? Hatte sie diese Situation vom Nachmittag auch vielleicht provoziert, aus Angst, weil sie nicht wusste, wie das alles weitergeht?

Klaus sass in der Ecke der Bar und bestellte einen weiteren Drink. Sein Handy neben sich. Er startete das x-te Mal What’s App und sah, dass Anna seine Nachricht empfangen und gelesen hatte.

Aus den Lautsprechern dieser Song:

Es passte alles… er fühlte sich einsam und verlassen. Er dachte an die letzte Nacht im Atlantic und wurde traurig. Er hätte sich so viel mehr Zeit mit Anna gewünscht. Sie war es, die er seit langer Zeit liebte und begehrte und sie doch hatte ziehen lassen. Ihm wurde jetzt klar, dass er sie liebt. Zu spät… Sie würde bestimmt mit ihrem Mann zusammensitzen, sie würden sich versöhnen und er hätte sie ein weiteres Mal verloren, dieses Mal für immer.

Er wusste nicht, was er tun konnte, was er tun sollte… Er konnte sie unmöglich anrufen, ihr eine Nachricht schreiben, die ihr Mann dann vielleicht auch liest und so alles noch viel schlimmer machen. Sie in eine unangenehme Situation bringen. Das wollte er nicht.

Noch einmal versuchte er das andere Jobangebot anzuschauen… er verstand zumindest, dass es sich um ein besseres Angebot handelte. Er müsste dafür zunächst drei Monate nach London um die Einlernphase hinter sich zu bringen. Er konnte sich mit dieser Idee anfreunden. Weit weg war vielleicht nicht die schlechteste Idee…

2016-08-15 21.22.36

Noch einmal ein prüfender Blick auf das Display seines Handys. Er fragte sich, auf was er noch hoffte. Sie würde sich nicht mehr melden. Sollte er sich selbst einen Gefallen tun und das Gerät abschalten? Oder zumindest auf Flugprofil schalten, so wie er es immer nachtsüber machte?

Es war 23:30 Uhr und er musste die Hoffnung aufgeben, wie er befand. „Wahrscheinlich liegt sie jetzt schon neben ihrem Mann im Bett oder …“ Er quälte sich.

Anna hatte ihr Handy immer noch in der Hand und sie überlegte immer noch. „Bestimmt ist er schon ins Bett gegangen, ich kann ihn nicht mehr anrufen oder doch, zumindest eine Nachricht auf die Mailbox?“  Sie nahm all ihren Mut zusammen und wählte seine Nummer.

„Anna? Hey, wie schön……………….. Ich habe nicht mehr gerechnet von Dir zu hören. Wie geht es Dir?“

„Ich bin wieder in Hamburg, habe mit meinem Mann telefoniert, er wollte mich erst gar nicht sehen und jetzt sitze ich in der Küche und weiss nicht, was ich denken soll, fühlen soll und ob ich Dich wieder sehen kann und darf… ich habe Angst….. liebst Du mich?“

„Es ist mir heute Abend klar geworden, dass ich Dich erst gar nicht hätte fahren lassen dürfen. Ich liebe Dich und nicht erst seit gestern.“

„Es wäre mir so wichtig gewesen, Du hättest mir das heute Nachmittag gesagt, aber ich weiss, dass Du das nicht konntest, auch wegen meinem Mann!“

„Anna, ich liebe Dich, es ist so schwierig. Können wir uns morgen treffen bitte?“

„Lass mich eine Nacht drüber schlafen, ich gehe jetzt ins Bett, ich melde mich bei Dir, mir war es nur wichtig, mich noch einmal kurz zu melden, bis morgen, ja?“

„Ja, Anna, bis morgen….“


to be continued…

 

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13 Gedanken zu „Alles anders XI

      1. Nunja, das richtige Leben lässt mich wohl voreingenommen sein, deshalb bin ich mir noch nicht sicher, ob es mur gefällt oder nicht.
        Auf jeden Fall bleibe ich dran, am Lesen. Bin gespannt, was dir einfällt. Ich denke mir so: das kann es doch nicht gewesen sein, bisschen Schlampagner , bisschen Whiskey und zack, isset Liebe … Die Frau von heute ist verwöhnt … 😎

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