Gewohnheit

Die Gewohnheit ist ein Seil.

Wir weben jeden Tag einen Faden,

und schließlich können wir es nicht mehr zerreißen

Thomas Mann (1875-1955), dt. Schriftsteller, 1929 Nobelpr. f. Lit.

network-2342677_1280

Thomas Mann hat das meiner Meinung nach sehr trefflich formuliert. Jeden Tag in unserem Leben kommen neue Gewohnheiten, lieb gewonnene Verhaltensweisen, Tätigkeiten dazu. Der Ablauf eines Tages wird doch auch von Routinen, auch Automatismen bestimmt.

Gewohnheiten können sein, wie man Dinge beurteilt, Vorurteile gehören da auch dazu,  Denkgewohnheiten. Werte, die man entwickelt hat. Dann gibt es noch die  Verhaltensgewohnheiten. Mit den Fingern spielen, während man mit anderen spricht, gewisse Haltungen einnimmt, ob man raucht, ob man jeden Abend ein Glas Wein trinkt, ob man frühstückt und was bevorzugt, usw… Und dann noch die Gefühlsgewohnheiten: Wird man schnell nervös, ärgerlich? Fühlt man sich schnell gekränkt oder verletzt? Bauch- oder Kopfmensch?

Was aber nun, wenn sich das Leben plötzlich ändert?

Was, wenn ein Mensch in unser Leben tritt, lässt man es zu, sich ein Stück von seinen Gewohnheiten zu trennen? Will man das?

Wie leicht fällt es uns dann, sie über Bord zu werfen?

Gelingt es uns dann noch, dieses Netz dann noch zu zerreissen?

Was sind Eure Gewohnheiten?

Einen schönen Sonntag Abend Euch…

freue mich auf Eure Meinungen…

 

Diesen Beitrag teilen?

13 Gedanken zu „Gewohnheit

  1. Hallo Thomas,
    ebenso wie es gute und schlechte Gewohnheiten gibt, so finde ich, dass auch Gewohnheit(en) an sich ambivalent – gut und schlecht – sind/sein koennen. Zum einen denke ich, dass wir gewisse Gewohnheiten einfach brauchen, um mit Allem, das uns umgibt, fertig zu werden. Zum anderen koennen sie sich aber auch zu sehr verfestigen und jede Flexibilitaet verhindern.
    Liebe Gruesse,
    Pit

    1. Hallo Pit,

      da bin ich bei Dir. So gewisse Abläufe und Gewohnheiten braucht jeder, aber es ist halt immer die Frage, ob wir uns damit nicht zu sehr einschränken, wenn wir krampfhaft daran festhalten. Ich erinnere mich an einen Satz meines Vaters: „Das haben wir schon immer so gemacht…“

  2. Bin eigentlich ein Gegner von Gewohnheiten bzw. bemühe mich, möglichst nichts zur Gewohnheit werden zu lassen, um mich und mein Leben nicht in irgend einer Weise davon abhängig zu machen, aber…. Theorie und Praxis 😉
    Die einzige Gewohnheit, die mir gerade einfällt und ich ganz bewusst auch so genieße, ist der Espresso am Spätnachmittag….. egal wo ich gerade bin. 😀
    Denke aber schon, dass man so einige lieb gewonnene Gewohnheiten auch beibehalten und sogar miteinander teilen kann, wenn sich in den Lebensumständen plötzlich etwas ändert.
    Muss dann aber auch wirklich allen gut tun am End denke ich als totaler Bauchmensch!
    Liebe Grüße, Danke und wünsche dir auch noch einen schönen entspannten Sonntag Abend ☆

    1. Liebe Hanne,
      ja, ich zähle mich auch eher zu den Bauchmenschen und der Espresso am Nachmittag oder nach dem Essen, auf den könnte ich auch schwer verzichten. Aber so wie Du sagst, es muss eben passen, auch für die Menschen um uns herum…
      Liebe Grüße und auch Dir einen wunderbaren Abend für Dich
      Thomas

  3. Die Frage ist, ob man Gewohnheiten hat, weil sie einem selbst lieb geworden sind oder meinetwegen auch dem Tag eine Struktur geben. Oder ob man aus ihnen ein Dogma macht – letzteres ist dann mitunter störend, für einen selbst wie auch für andere.

    1. Gewohnheiten, wie erst mal nen Kaffee, kucken, was es auf dem Blog Neues gibt, liebe Kommentare beantworten, sind so Morgenrituale bei mir. Bis vor ein paar Tagen gab es da vor dem Blog kucken noch einen Step davor. Ist weggefallen, insofern habe ich meine Gewohnheiten schon geändert. (ändern müssen)
      Dogmen helfen wenig, da gebe ich Dir recht.
      Komm gut in diesen Montag
      LG
      Thomas

  4. Wenn ein Mensch in mein Leben tritt, dann gehört er da hin und hat seinen Platz. Und wenn der Platz zu eng ist, dann mache ich Platz und trenne mich dann manchmal auch von Gewohnheiten. Zusammenleben, Zusammen sein, das bedeutet auch immer Kompromisse. Wer in dein Leben tritt, der gibt dir zu Gunsten auch Gewohnheiten auf. Aber zwischen Kompromiss und „sich verbiegen“ oder gar „sich selbst aufgeben“ ist ein gehöriger Unterschied, den man sich selbst zu Liebe achten sollte.

    1. Kompromisse ergeben sich aus Liebe und Wertschätzung. Gewisse Verhaltensweisen gebe ich gerne auf oder verändere sie, um dem Anderen auch nicht weh zu tun. In einer Partnerschaft ist das aber normal, meiner Einsicht nach. Verbiegen geht nicht und darf nicht sein.

  5. das ist ein tolles zitat von thomas mann. ach, gewohnheiten… ohne sie könnten wir nicht leben, aber wenn wir nicht aufpassen, bringen sie uns irgendwie ins grab – zumindest emotional. man muss immer wieder aus ihnen ausbrechen, sich aus der komfortzone herausbewegen…

    1. Aus der Komfortzone heraus, geebnete Wege auch manchmal verlassen, auch wenn sie zunächst steiniger scheinen…
      Liebe Grüsse
      Thomas

Schreibe eine Antwort zu teekay1stAntwort abbrechen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.