Las Vegas 2

Tag der Aklimatisierung

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Eingang zum Casino

Den Dienstag habe ich zum „Tag der Aklimatisierung“ proklamiert. Mit dem Jetlag habe ich jetzt nicht wirklich ein Problem, weil ich mir immer denke, dass es ja sein Problem ist… verständlich? Westwärts fliegend ist es ja eh nicht so problematisch. Einfach am Ankunftstag länger aushalten, schlafen und dann den nächsten Tag etwas langsamer angehen, dann geht das ganz gut. Deswegen Spaziergang, Casino, Bar… Da ich nicht früh raus musste, war es somit auch nicht so schlimm, dass ich nicht besonders geschlafen habe.

Mein Plan also: Aufstehen ;-), nein, erst mal Emails checken und Nachrichten meiner Familie und lieben Freunden beantworten. Dann fertigmachen, Kaffee auf’m Zimmer (und der ist nicht mal schlecht, obwohl mit so ner kleinen Maschine gebrüht und es heisst was, wenn ich sage, dass man den trinken kann) dann erst mal Emails beantworten, damit niemand unnötig blockiert wird, weil er auf Antwort warten muss. Eine mächtige Excel fertigmachen, die es mir bei einem Absturz meines fantastischen Windows-Notebooks dermassen zerlegt hat, dass ich eigentlich wieder von vorne anfangen kann…Dann Frühstück und Teil 2 der Aklimatisierung.

In Hotels in Amerika ist es selten, ein gutes Frühstück (Frühstücksraum, Service, Buffet…) zu bekommen, wie ich es von deutschen, bzw. europäischen Hotels gewohnt bin, in Vegas fast  ausgeschlossen. Somit hat sich die quälende Frage auch nicht gestellt, ob ich ein veganes Frühstück vorfinde… Dann ist es in den großen Hotels ja noch so, dass immer ein Casino im Hotel ist und da gibt es dann eben verschiedene Restaurants, Bistros und dergleichen, die auch Frühstück anbieten. Aber erst mal durch’s Casino ist schon etwas ungewöhnlich. Eine Frage, die sich mir immer wieder aufdrängt: „Sitzen die immer noch am Spieltisch oder an der Slot-Machine oder schon wieder?“ Aber das nur mal als Nebenkriegsschauplatz gewissermassen und Zeugnis meiner Gedanken auf dem Weg zu meinem Frühstück. Mein ausgeklügelter Plan und das ist ein echter Geheimtipp:  Starbucks (eine typische Win-Win Situation, die wir hier haben, denn wenn sich schon jemand die Mühe macht, mein Geschreibsel zu lesen, soll er ja auch belohnt werden, mit Top-Insider-Informationen, die es nicht an jeder Ecke gibt). In meinem Hotel gibt es gleich mal 2 Starbucks Gastronomieeinrichtungen, eine in der Lobby, hätte den Charme nicht durch’s ganze Casino gehen zu müssen, aber nur To-Go, also dann doch die großzügigere Einrichtung im Casino mit Sitzplätzen. Auf dem Weg dahin, dann noch ein sehr attraktives Angebot, welches mich kurz auf meinem Weg stoppen liess.

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Ok, zunächst habe ich erst mal angenommen, dass dieses Frühstück wohl eher nicht als vegan beurteilt werden kann, ohne mir, die Mappe mit den Inhaltsstoffen und Allergenen aushändigen zu lassen. Dann dachte ich, dass sich mein Cholesterinspiegel wohl ganz schön gewundert hätte (im Viereck gesprungen) und dass es wohl, mal abgesehen von mir und meinen in manchen Augen mehr als ungewöhnliche, manche sagen auch ungesunde (?!) Ernährungsweise, auch nicht für jeden Mitteleuropäer geeignet scheint. Und dann der Preis, da möchte ich nicht wissen, wo das Fleisch herkommt. Weiter im Plan.

Also rein zu Starbucks: „Good Morning, how are you? My name is Denise [Diniiiiiis], what can I do for you? Wanna have a coffee, an espresso, something to eat?“ Gut soweit, Denise kennt mich ja nicht und kann somit nicht wissen, dass ich morgens eher nicht so gesprächig bin, das kommt nach dem ersten und zweiten Kaffee dann schon, aber es dauert. Aber, Denise konnte es nicht wissen und sah es mir aber wohl an, dass das einfach ein paar Fragen zu viel waren. Wir haben dann mein Wohlbefinden diskutiert, sie fühlte sich auch ganz hervorragend und dann meine Bestellung Stück für Stück abgearbeitet und so sind wir dann ja auch fast Freunde geworden. Ein mittlerer Cappuccino kostet jetzt auch schon $5,50, auch hier konnte der Preis glücklicherweise der erstaunlichen Entwicklung von Vegas gesamt mithalten. Mit Soja und Steuer $6,72. Na ja, Las Vegas halt. Ich war auch nicht gewillt, Preisverhandlungen zu beginnen. Wer mich kennt, weiß, dass das daran liegt, dass ich vor dem ersten Kaffee eigentlich gar nichts mache und sage und auch nicht verhandle, was sich aber schnell ändert, wenn der Koffein Spiegel in Richtung grüner Bereich geht. Mein gesamtes Frühstück mit etwas Müsli und Obstsalat dann knapp $20,-. Na ja, Las Vegas halt, dachte ich dann zum 2. Mal. Bei der Bestellung aufpassen, sonst gibt’s Rückfragen! Lautsprache: [Grändeee Cäpuciiiiinoe wis Soj], meist kommt dann noch die Frage nach einem „Extrashot Espresso“, ich habe das dann aus Budgetgründen abgelehnt.

Gefrühstückt, nein, ich möchte sagen, geschlemmt, wieder zurück aufs Zimmer und beschlossen, dass die Excel dann doch noch etwas warten muss, bis sie weiter bearbeitet wird.

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Erst mal Teil 2 der Aklimatisierung und solange es noch nicht so heiß ist, Schwimmen und Pool. Und wenn ich dann nen Plan habe, dann wird da auch konsequent daran festgehalten. Und schwupp fand ich mich am Pool wieder. Allzu lange habe ich es dort dann aber nicht ausgehalten, die Sonne hier in der Wüste brennt dann doch ganz ordentlich, die 40 Grad Marke schon vor Mittag gerissen – nach knapp einer Stunde , medium rare, wieder zurück in mein Hotelzimmer, vorher kurz bei Denise vorbei und $6,72 später wieder am Rechner um meine f***-Excel [ugs: unangenehm] und ein paar andere Dinge fertig zu machen.

Den Blog als kreativer Abschluss eines ungewöhnlichen, aber nicht minder angenehmen Arbeitstages.

Ich bin jetzt aklimatisiert, aber sowas von!

Heute Abend noch ein sehr angenehmer Geschäftstermin, aber liebe Menschen treffen, die man erstaunlichweise in Deutschland nicht treffen kann, weil die Termine nie passen, trifft man dann halt in Vegas.

Einen schönen Mittwoch wünsche ich… Stay tuned 😉

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